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Verlauf einer Listeriose ist in vielen Fällen harmlos.
Die Listeriose gehört zu den bakteriellen Infektionen die sowohl beim Mensch, als auch beim Tier auftreten können. Bei sehr vielen Patienten verläuft eine Listeriose nahezu symptomfrei, da das Immunsystem in der Lage ist die Bakterien ohne Einwirkung von Antibiotika zu zerstören. Wenn es zur Aufnahme großer Mengen von Listerien kam, können sich Symptome insbesondere im Magen-Darm-Trakt entwickeln. Diese können leichter Natur sein, in einigen Fällen treten jedoch auch heftiger Durchfall und Erbrechen auf. In diesem Fall kann die Gabe von Antibiotika den Verlauf mildern, in der Regel sind die Patienten allerdings auch ohne Therapie nach sieben bis zehn Tagen völlig symptomfrei.
Zwischen Infektion und Krankheitsausbruch können 50 Tage vergehen.
Die Ansteckung mit Listerien erfolgt unbemerkt, oftmals durch die Aufnahme von kontaminierten Nahrungsmitteln. Erst durchschnittlich 50 Tage nach der Ansteckung brechen eventuelle Symptome aus, die meist nicht mehr mit dem verseuchten Lebensmittel in Zusammenhang gebracht werden. Da die Symptomatik oft nur sehr schwach ausgeprägt oder gar nicht vorhanden ist, gehen viele Betroffene nicht zum Arzt. Aus diesem Grund unterbleibt die Diagnose und das körpereigene Abwehrsystem zerstört die Listerien innerhalb von zwei bis drei Wochen. Es bilden sich Antikörper, welche über das Blut nachweisbar sind. Diese Antikörper dienen aber nicht der Diagnosestellung von Listeriose, da auch eine bereits vor längerer Zeit durchgemachte Listerieninfektion die Ursache dafür sein könnte.
Schwerer Verlauf bei Risikopatienten möglich.
Menschen mit vorgeschädigtem Immunsystem wie beispielsweise Krebspatienten, HIV-Infizierte und auch Kinder, sowie Senioren gehören zu den Risikopatienten bei Listeriose. Hier besteht die Gefahr eines deutlich schwereren Verlaufs, viele dieser Patienten müssen unter Umständen sogar im Krankenhaus behandelt werden. Die Listeriose zeigt sich bei anfälligen Personen zunächst mit Fieber und allgemeinem Unwohlsein, nach kurzer Zeit kann es zu schwerem Durchfall, sowie Erbrechen kommen. Viele Patienten gehen nicht zum Arzt, da sie die Symptome einer Magen-Darm-Grippe oder einer Lebensmittelvergiftung zuordnen. Aus medizinischer Sicht ist es wichtig, bereits zu diesem Zeitpunkt die Gabe von Antibiotika einzuleiten, um eine weitere Verbreitung der Bakterien im Körper zu vermeiden.
Gefahr von Hirnhautentzündung oder Blutvergiftung droht im schlimmsten Fall.
Bei Menschen, welche aus gesundheitlichen Gründen unter einem eingeschränkten Immunsystem leiden, kann die Listeriose im schlimmsten Fall tödlich enden. Grund hierfür ist die mögliche Entwicklung einer Hirnhautentzündung oder einer Blutvergiftung. Bei der Hirnhautentzündung kommt es zu einer deutlichen Erhöhung der Körpertemperatur, sowie zu einer anhaltenden Nackenversteifung. Die Patienten wirken abwesend, reagieren kaum auf Ansprache und müssen sofort auf die Intensivstation eines Krankenhauses gebracht werden. Bei der Blutvergiftung wird der Organismus mit Listerien überschwemmt und kann sich nicht dagegen wehren. Die Blutvergiftung geht mit hohem Fieber und Abgeschlagenheit einher, viele Patienten haben nicht genug Kraft selbstständig Nahrung und Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Die Gefahr einer Blutvergiftung liegt darin, dass es zum Versagen mehrerer lebensnotwendiger Organe und somit zum Tode kommen kann. Auch diese deutlich schwereren Verläufe sind teilweise heilbar, hier ist die frühzeitige Gabe von Antibiotika lebensnotwendig, da die Prognose ansonsten sehr ungünstig ausfällt. Bei betroffenen Säuglingen ist die Sterblichkeitsrate sehr hoch, mehr als 50 Prozent aller infizierten Neugeborenen erliegen den Folgen der Listeriose.