Inhaltsverzeichnis
- 1 Die Listeriose lässt sich schwer von anderen Erkrankungen abgrenzen.
- 2 Antikörpernachweis keine sichere Diagnose für Listerien.
- 3 Blut sollte immer auf Veränderungen untersucht werden.
- 4 Bei Säuglingen kann die Erkrankung oftmals bereits am Verhalten erkannt werden.
Die Listeriose lässt sich schwer von anderen Erkrankungen abgrenzen.
Der Befall mit Listerien bringt bei vielen Menschen keinerlei Symptome mit sich und wird daher auch nicht diagnostiziert. Kommt es doch zum Ausbruch einiger Symptome, sind diese oftmals sehr unspezifisch und häufig wird fälschlicherweise zunächst eine Virusgrippe diagnostiziert. Nur bei schweren Verlaufsformen erkennen Ärzte die Listeriose verhältnismäßig früh und können die benötigte Therapie einleiten. Einige Patienten verspüren nur kurzzeitig einen leichten Anstieg der Körpertemperatur und leiden unter Verdauungsstörungen, diese Symptome verschwinden aber meist bevor ein Arzt aufgesucht wird. In den meisten Fällen ist es so, dass die Diagnose deutlich schneller gestellt wird, wenn die Symptomatik sehr ausgeprägt ist.
Antikörpernachweis keine sichere Diagnose für Listerien.
Viele Erkrankungen lassen sich durch den Nachweis von Antikörpern im Blut nachweisen. Wurde eine Infektion durchgemacht, bildet der Körper gegen die ursächlichen Bakterien Antikörper, welche im Blutserum nachweisbar sind. Statistisch gesehen, befinden sich bei jedem zweiten Menschen Antikörper für Listerien im Blut, da sich fast jeder Mensch einmal im Leben mit Listeriose ansteckt. Sind also solche Antikörper vorhanden, ist dies kein sicherer Hinweis dafür, dass aktuell eine Listeriose vorliegt. Erst wenn der Erreger selbst nachgewiesen werden kann, beispielsweise durch die Entnahme von Hirnwasser, kann die Diagnose Listeriose eindeutig gestellt werden. Um Listerien nachweisen zu können, muss der Arzt etwas Liquor aus dem Rückenmark des Patienten entnehmen und den Erreger im Labor anzüchten. Doch auch dieses Verfahren funktioniert nicht immer, da sich im Hirnwasser unterschiedliche Bakterien befinden und sich die Listerien teilweise nicht abgrenzen lassen.
Blut sollte immer auf Veränderungen untersucht werden.
Auch wenn sich eine Listeriose nicht allein über eine Blutprobe nachweisen lässt, ist die Entnahme des Serums bereits beim Verdacht auf Listerien-Befall sinnvoll. Zum Einen lässt sich der Erreger hin und wieder auch im Blut bereits anzüchten und zum Anderen sind die weißen Blutkörperchen im Rahmen einer Listeriose deutlich erhöht und geben immerhin ein erstes Zeichen für den Befall mit Listerien. Auch falls sich durch die Listeriose Abszesse in den Organen gebildet haben, kann das Blutbild darüber Aufschluss geben. In diesem Fall erhöhen sich die Entzündungsparameter und der Arzt kann überprüfen, woher diese Veränderung kommt.
Bei Säuglingen kann die Erkrankung oftmals bereits am Verhalten erkannt werden.
Durch die Plazenta ist es möglich, dass sich bereits ungeborene Kinder im Mutterleib mit Listerien infizieren. Verstirbt das Kind nicht im Mutterleib, treten häufig bereits am Tag der Geburt erste Symptome zutage. Es kommt zu einer Erhöhung der Körpertemperatur und die Nahrungsaufnahme wird durch Übelkeit und häufiges Erbrechen erschwert. Wird die Diagnose Listerien rechtzeitig gestellt, kann durch eine Therapie mit geeigneten Antibiotika ein schlimmerer Verlauf in einigen Fällen verhindert werden. Erkrankt eine werdende Mutter an Listerien, werden diese in der Schwangerschaft teilweise bereits diagnostiziert. In diesem Fall werden die Ärzte nach der Entbindung beim Säugling sofort testen, ob sich die Erkrankung über die Plazenta übertragen hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine erkrankte Mutter die Listeriose auf ihr Kind überträgt, liegt bei über 50 Prozent. Ebenso hoch liegt auch die Sterblichkeitsrate bei Säuglingen mit Listeriose, so dass eine rechtzeitige Diagnose maßgeblich entscheidend ist für den Erfolg der Behandlung.