Inhaltsverzeichnis
- 1 Bei Listerien handelt es sich um meist ungefährliche Bakterien.
- 2 Listerien gibt es weltweit, viele Infektionen verlaufen unbemerkt.
- 3 Die Inkubationszeit bei Listerien beträgt durchschnittlich vier Wochen.
- 4 Schwere Verläufe von Listeriose unter Umständen möglich.
Bei Listerien handelt es sich um meist ungefährliche Bakterien.
Listerien sind relativ harmlose, weit verbreitete Bakterien, die beim Menschen eine Listeriose auslösen können. Diese Erkrankung verläuft bei gesunden Personen oftmals völlig ohne Symptome, lediglich für Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem besteht das Risiko eines schweren Verlaufs. Übertragen werden die Bakterien durch verunreinigte Nahrung und Trinkwasser sowie durch den direkten Kontakt zu anderen kontaminierten Substanzen. Da der Erreger sich mitunter auch völlig unbemerkt im Körper befinden kann, besteht auch die Gefahr einer Übertragung in der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind. Hier besteht höchste Gefahr für das Kind, da es häufig zu Totgeburten kommt. Bricht die Listeriose beim Neugeborenen aus, endet diese statistisch gesehen in etwa 50 Prozent aller Fälle mit dem Tod.
Listerien gibt es weltweit, viele Infektionen verlaufen unbemerkt.
Listerien gehören zu den weit verbreiteten Bakterien, sie sind auf der ganzen Welt vorhanden. Wieviele Menschen den Erreger tatsächlich in sich tragen, kann nicht genau definiert werden, da die Listeriose sehr häufig ohne Symptome und daher völlig unbemerkt verläuft. In Deutschland werden jährlich rund 500 Fälle von Listeriose beim Menschen bekannt. Die Verbreitung im Tierreich ist ebenfalls sehr weit fortgeschritten, die Listeriose gehört zu den Zoonosen, da sie vom Tier auf den Menschen übertragbar ist. Werden Listerien diagnostiziert, besteht in Deutschland sofortige Meldepflicht beim Gesundheitsamt. Dies ist zur Kontrolle notwendig, um mögliche Gefahren einer Epidemie rechtzeitig zu erkennen und gegebenenfalls die Ursachen zu bekämpfen.
Die Inkubationszeit bei Listerien beträgt durchschnittlich vier Wochen.
Kommt es zum Kontakt mit Listerien, treten etwa vier Wochen danach leichte Symptome auf. Oftmals sind diese so harmlos, dass sie vom Patienten nicht wahrgenommen werden und die Krankheit unentdeckt bleibt. Wurde eine Vielzahl von Bakterien durch die Nahrung aufgenommen, können sich Symptome einer Lebensmittelvergiftung zeigen. Es kommt zu starkem Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Diese Symptome vergehen in der Regel binnen weniger Tage ohne Behandlung, lediglich bei Risikopatienten ist die Gabe von Antibiotika erforderlich, da die Krankheit ansonsten tödlich enden kann. Auch bei schwangeren, infizierten Frauen ist eine Therapie mit Medikamenten unumgänglich, die Übertragung auf das ungeborene Kind lässt sich allerdings kaum verhindern.
Schwere Verläufe von Listeriose unter Umständen möglich.
Statistiken haben belegt, dass die Listerose bei immunkompetenten Patienten in mehr als 70 Prozent aller Fälle harmlos und nicht therapiebedürftig ist. Insbesondere bei HIV-Patienten oder anderen Personen mit schwachem Immunsystem ist aber eine intensivmedizinische Behandlung notwendig, da eine Hirnhautentzündung ausgelöst werden kann. Diese, komplizierte Verlaufsform kann im Einzelfall auch bei völlig gesunden Menschen auftreten, hier ist die Symptomatik deutlich intensiver ausgeprägt, es kommt zu einer Versteifung des Nackens, zu Fieber und allgemeinem Unwohlsein. Säuglinge, welche direkt nach der Geburt Symptome der Listeriose entwickeln, haben insgesamt eine schlechte Prognose. Eine sofort eingeleitete Antibiotika-Therapie erhöht die Heilungschancen, allerdings stirbt statistisch gesehen jedes zweite Neugeborene innerhalb weniger Wochen nach Ausbruch der Listeriose. Um die Infektion in der Schwangerschaft zu vermeiden, sollte der Kontakt zu gefährdeten Tieren ebenso unterbleiben, wie der Verzehr von rohen Fleischprodukten. Besondere Vorsicht ist auch im Ausland geboten, da hier häufig verunreinigtes Trinkwasser angeboten wird. Viele Betroffene haben sich im Ausland mit Listerien infiziert.