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Listerien werden vom Tier auf den Menschen übertragen.
Bei Listerien handelt es sich um einen Bakterienstamm, der bei Tieren und Menschen eine sogenannte Listeriose auslöst. Überwiegend sind Wildtiere von der Erkrankung befallen, es kommt jedoch auch zu Infektionen beim Haustier. Namensgeber für die Listeriose war ein Arzt namens Joseph Lister, welcher anhand seiner Forschung nachweisen konnte, dass Wundentzündungen durch Bakterien von außen entstehen. Die Listeriose gehört zu den häufigen, bakteriellen Erkrankungen, pro Jahr gibt es in Deutschland schätzungsweise 500 gemeldete Fälle. Die Dunkelziffer der Listeriose liegt allerdings deutlich höher, denn häufig verläuft die Erkrankung unerkannt. In Deutschland besteht bei Diagnose von Listeriose Meldepflicht beim Gesundheitsamt.Listeriose bei schwangeren Frauen gefährlich.
Nicht jeder, mit Listeriose infizierte Mensch erfährt von seiner Erkrankung. Handelt es sich beim Betroffenen um eine gesunde Person, verläuft die Erkrankung nicht selten völlig unbemerkt. Mit Listerien kann der Mensch überall in Kontakt kommen, meist wird die Krankheit jedoch durch den Verzehr von befallenem, rohen Fleisch übertragen. Insbesondere Schwangere Frauen sollten den Genuss roher Fleischprodukte gänzlich vermeiden, da über die Nabelschnur und die Plazenta eine Übertragung der Erkrankung auf das ungeborene Kind stattfinden kann. Während eine gesunde, erwachsene Person die Listeriose in der Regel ohne Komplikationen übersteht, kann eine Infektion im Mutterleib im schlimmsten Fall zu einer Totgeburt führen. Gefährdet sind auch Personen mit geschwächtem Immunsystem, beispielsweise bei bestehender HIV-Infektion. Hier können die Listerien eine schwere Meningitis (Hirnhautentzündung) auslösen, welche unbehandelt zum Tod des Patienten führt.
Bei Verdacht auf Listerien ist ein Erregernachweis notwendig.
Besteht bei einem Patienten der Verdacht auf eine Listeriose, ist es notwendig den Erreger nachzuweisen, um eventuell eine Meldung an das zuständige Gesundheitsamt zu geben. Der Nachweis von Listerien ist anhand einer Laboruntersuchung des Bluts oder der Rückenmarksflüssigkeit möglich. Auch in Vaginalflüssigkeit bei Frauen oder im Stuhl lassen sich die Erreger nachweisen. In der Regel wird nach der Blutuntersuchung zur Sicherung der Diagnose eine sogenannte Lumbalpunktion durchgeführt. Im Rahmen dieser Untersuchung wird aus dem Rückenmark etwas Liquor entnommen, um den Erreger einwandfrei nachweisen zu können. Wird die Diagnose Listeriose gestellt, muss der Arzt eine sofortige Therapie mit Antibiotika einleiten. Da die Erkrankung häufig erst zu spät oder gar nicht erkannt wird, heilt sie allerdings meist ohne jegliche Behandlung aus. Wie stark die Symptomatik ausfällt ist abhängig von der Bakterienmenge im Organismus. Werden große Mengen Listerien über die Nahrung aufgenommen, kann es schnell zu starken Magen-Darm-Beschwerden, sowie grippeähnlichen Symptomen kommen.
Listeriose lässt sich durch Vorsicht oft verhindern.
Listerien kommen praktisch überall dort vor, wo es Lebewesen gibt. In der Natur sind Pflanzen und Früchte damit behaftet, in Tierbeständen sind viele Tiere davon befallen. Ein gesunder Mensch kann mit einer geringen Menge Listerien symptomlos weiter leben, Personen mit schwachem Immunsystem reagieren empfindlicher auf die Bakterien. Um eine Ansteckung mit Listeriose zu verhindern, sollte grundsätzlich kein rohes Fleisch oder Rohmilchprodukte konsumiert werden. Listerien werden durch Erhitzung abgetötet, pasteurisierte Milch beispielsweise stellt kein Risiko für den Menschen dar, Rohmilch hingegen schon. Obst und Gemüse muss vor dem Verzehr immer gründlich gewaschen werden, da sich Listerien auch hier anhaften können. Insbesondere Kinder reagieren auf Listerien oftmals mit Durchfall, welcher aber innerhalb weniger Tage von selbst abheilt und keiner Behandlung bedarf.